Vernetzungstreffen

am 11. November 2020 (online)

Kurzbericht

Das HRK-Projekt MODUS hat in seiner ersten Veranstaltung mit Stakeholdern und Akteuren im Bereich Anerkennung und Anrechnung seine Vernetzung weiter intensiviert. Bei der Online-Veranstaltung forderte HRK-Präsident Alt: „Angesichts der Vielfalt und Ausdifferenzierung des Bildungssystems und der zunehmenden Mobilität müssen Wege für eine stärkere Flexibilisierung geebnet werden. Dies darf sich jedoch nicht negativ auf die Qualität auswirken.“ Ministerialdirigent Peter Greisler vom BMBF appellierte an die Hochschulen, den Fokus auf die Studierenden zu legen und die Chancen zu ergreifen, die die Digitalisierung biete. Das Treffen diente vor allem dazu, die verschiedenen Projekte rund um die Themen Anerkennung und Anrechnung aufeinander abzustimmen und Synergiepotentiale zu identifizieren.ertreter des BMBF, nationale und Internationale Stakeholder und Projektverantwortliche tauschten sich intensiv aus. Die Projekte PIM  und XHEIE  stellten sich vor. Der DAAD gab einen Überblick über die Initiativen auf europäischer Ebene.

In der Diskussion wurden die bisherigen Fortschritte in den Bereichen von Anerkennung und Anrechnung gewürdigt, besonders bei der internationalen Mobilität. Handlungsbedarf wurde auf nationaler Ebene gesehen. Das gilt sowohl für den Austausch zwischen den Hochschulen als auch zwischen den verschiedenen Hochschultypen. Auch in der Anrechnung von Kompetenzen, die im beruflichen Bereich erworben werden, gäbe es Verbesserungspotenziale. Dabei dürfe Anrechnung keine Einbahnstraße sein. Für Studienabbrecher beispielsweise sei die Anrechnung ihrer Studienleistungen in der Berufsausbildung relevant, damit sie zügig auf dem Arbeitsmarkt gelangen können.

Auch die Potenziale der Digitalisierung von Anerkennungs- und Anrechnungsprozessen an Hochschulen wurden erörtert. Dabei spielen vor allem die technischen Schnittstellen in der digitalen Infrastruktur, die für einen reibungslosen Datenaustausch zwischen den Hochschulen sorgen, eine herausgehobene Rolle. Hier versuchen einige der vorgestellten Projekte wie etwa PIM hochschulübergreifende Lösungen anzubieten. Der breite Einsatz von Datenbanken könnte weitere Entlastungen  in der täglichen Praxis von Anerkennung und Anrechnung s bringen. Im Ergebnis war man sich einig, dass der Einstieg in die Digitalisierung  die Arbeit der Verantwortlichen in den Hochschulen wesentlich erleichtere). Es wurde jedoch mehrfach darauf   hingewiesen, dass selbst effizientere innerhochschulische Verwaltungsprozesse die individuelle Entscheidungsverantwortung der Hochschulen nicht ersetzen könne.

Neben der Notwendigkeit zur weiteren Professionalisierung der Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren wurde auch ein Kulturwandel in den Hochschulen eingefordert.  Die Lissabon-Konvention könne ein wichtiges Leitbild für alle nationalen wie internationalen Bildungsprozesse sein, um effiziente, faire, ressourcenschonende und bürokratievereinfachende Verfahren zu etablieren . Die Grundlagen dafür lägen vor, sie müssten allerdings den Weg in die Köpfe der Beteiligten finden.

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