Ziel des Verbundprojekts „AI Engineering (AiEng)“ ist die Entwicklung und Umsetzung des kooperativen Bachelorstudiengangs „AI Engineering – Künstliche Intelligenz in den Ingenieurwissenschaften“ (B. Sc.) durch die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und die vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften Sachsen-Anhalts: die Hochschule Anhalt, die Hochschule Harz, die Hochschule Magdeburg-Stendal und die Hochschule Merseburg. Das interdisziplinäre Studienangebot zielt auf die Qualifizierung von Fachkräften ab, die in der Lage sind, Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen ingenieurwissenschaftlichen Domänen innovativ zu nutzen. Dafür wird im Projekt hochschul- und fachübergreifend kooperiert, es werden Synergien geschaffen, Ressourcen gebündelt und Hürden im Hochschulsystem überwunden.
Der Studiengang wird in gemeinsamer Trägerschaft umgesetzt. Die Studierenden sind parallel an allen fünf beteiligten Hochschulen immatrikuliert. Das Grundlagenstudium der ersten vier Semester wird an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg absolviert. Durch das kooperative Studienmodell haben die Studierenden für ihr Vertiefungsstudium ab dem fünften Semester die Wahl zwischen aktuell fünf verschiedenen Anwendungsdomänen von KI (eine je Hochschule). Sie können sich entlang ihrer Interessen an der betreffenden Hochschule spezialisieren. Gleichzeitig besteht weiterhin Zugang zu Ressourcen und Angeboten der anderen beteiligten Hochschulen Sachsen-Anhalts, z. B. im Wahlpflichtbereich.
Der Studiengang ist zum Wintersemester 2023/24 erfolgreich gestartet. Die Studierenden der ersten Kohorte haben sich bereits für je eine Vertiefungsrichtung entschieden. Die Kohorte wird ab dem Wintersemester 2025/26 an verschiedenen Hochschulstandorten weiterstudieren.
Durch den kooperativen Charakter des Studiengangs war und ist eine intensive Netzwerkarbeit und Verständigung notwendig, über Fach- und Hochschulgrenzen hinweg sowie mit weiteren Beteiligten im Land Sachsen-Anhalt. Diese Netzwerkarbeit betrifft zum einen die Curriculumentwicklung, zum anderen die Entwicklung von studiengangsbezogenen Prozessen und Strukturen. Dadurch hat sich auch die Zusammenarbeit der Hochschulen im Bereich von Service und Verwaltung weiterentwickelt.
Die Vielzahl von Beteiligten und Stakeholdern erfordert eine intensive Kommunikation. Besonders wichtig bei der Entwicklung des kooperativen Studiengangs „AI Engineering“ war und ist die hochschulübergreifende Verständigung, um für den gemeinsamen Studiengang Regelungen, Prozesse und Strukturen zu etablieren, die zum einen im Sinne der Studierenden und zum anderen für den Verbund praktikabel und partnerschaftlich sind. Die Entwicklung des Studiengangs wurde im Rahmen von standortübergreifenden Curriculumwerkstätten vorangetrieben, wobei sich das Online-Format bewährt hat.
Um bei den Studierenden möglichst eine fachlich-motivierte Entscheidung für das Vertiefungsstudium ab dem fünften Semester zu fördern, wurde von den Hochschulen das gemeinsame Modul „Industrielle KI-Systeme“ konzipiert. Es ermöglicht den Studierenden durch Exkursionen das Kennenlernen der fünf Hochschulen und ihrer jeweiligen Vertiefungsrichtung. Eine Handreichung, eine Informationsveranstaltung und eine Online-Sprechstunde zur Vertiefungswahl haben sich in diesem Zusammenhang ebenfalls bewährt.
Die nachhaltige Verankerung des Studiengangs wird durch eine Kooperationsvereinbarung sowie eine gemeinsame Studien- und Prüfungsordnung gewährleistet. Ein gemeinsamer Prüfungsausschuss und ein gemeinsamer Studienausschuss stellen nach Ende der Projektfinanzierung die Zusammenarbeit der Hochschulen und die Weiterentwicklung des Studiengangs sicher.
Die Entwicklung und Einführung des kooperativen Studiengangs „AI Engineering“ (B. Sc.) wird durch das BMFTR in der Förderlinie „KI in der Hochschulbildung“ (Laufzeit: 12/2021 – 11/2025) und durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert. Nach dem Ende der Projektfinanzierung wird der Studiengang durch die beteiligten Hochschulen dauerhaft weitergeführt.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.ai-engineer.de/wp/
Ansprechpartner für Rückfragen:
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Sebastian Lang
sebastian.lang@ovgu.de